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Der Süden Äthiopiens: Tag 1 – Addis Ababa to Arba Minch

Wer sich gewundert hat, wieso ich die letzten Tage fast nicht erreichbar war: Das lag daran, dass ich mit Freunden sechs Tage lang im Süden Äthiopiens unterwegs war.

Lunch in Sodo

Zu diesem Zweck hatten wir einen Toyota Landcruiser samt Fahrer gemietet.

Wir sind gegen 7:30h, also 1:30 äthiopische Zeit in Addis los.

Es ging dann über Debre Zeit und Nazret, vorbei am Langano Richtung Arba Minch.

Mittagspause gabs in Sodo in einem traditionellen Restaurant. Wir haben zu fünft unter 50 Birr gezahlt (momentan ca. 3,50 EUR).

Haus mit SatTV

voll beladenes Taxi (Minibus)

Die Anzahl der Verkehrsunfälle an denen wir vorbei gefahren sind, hielt sich zum Glück in Grenzen. Trotz der vielen Izuzu Trucks die alles mögliche, aber oft Chat (Gesprochen: D’schad, eher harmlose aber dafür sehr verbreite Droge mit aufputschender Wirkung) transportieren. Da das Chat ohne Kühlung relativ schnell unbrauchbar wird, stehen die Fahrer unter entsprechendem Druck, was diesen Trucks den in äthiopien umgangsprachlich üblichen Namen „al-Qaida” beschert hat: Bei den vielen Unfällen dadurch verursacht werden, entsteht oft entsprechend großer Schaden.

Isuzu Truck - auch bekannt als “al-Qaida”

Unterwegs gab es auch noch ein paar Sandstürme zu beobachten.

Sandsturm

Schließlich habe ich dann noch ein Panorama Foto unterwegs von der Landschaft erstellt: Es war (außer uns) keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Einfach toll.

Road-Panorama

Making of Panorama

In Arba Minch

Arba Minch bedeutet „40 Quellen“ und hat einen relativ großen Flughafen sowie eine Uni. Entsprechend viele Studenten liefen auf der Straße rum als wir in die Stadt hereingefahren sind.

Nachdem wir uns im Hotel eingerichtet hatten, sind wir noch in die nächstbeste Tej Kneipe. Tej (gesprochen T’ädsch) ist äthiopischer Wein aus Honig, wobei jedoch bei der Herstellung leider oft Wasser beigemischt wird um Kosten zu sparen. Zuerst waren wir etwas schockiert über den Preis von Sälsa (60) pro „Glas“ was sich jedoch glücklicherweise als 60 Cent (0,04 EUR) statt 60 Birr (4 EUR) herausgestellt hat 😉

Weg zum Hotel

Parkverbot im Salsa-Klub

No parking im Salsa Klub Das man hier über diverse Baustellen spaziert (z.B. auf dem Weg zum Fasting-Buffet) oder bis vor einigen Wochen auf dem Weg zur Arbeit ist man ja gewohnt .. aber wieso man direkt im Gang zum Salsa-Klub ein Parkverbot aussprechen muss, verstehe ich nicht 😉

heute zum ersten Mal…

Seit Montag sind wir in ein neues Gebäude umgezogen.

Eben war ich – heute zum ersten Mal – im 8. Stockwerk (das IT Büro ist im 4. Stockwerk und der Aufzug funktioniert natürlich noch nicht) um die WiMax Antenne für den Internetzugang wieder einzustöpseln. Gestern 2 Mal.. vorgestern mindestens 3 Mal …

Ich hege ja den Verdacht, dass die Jungs von der Netzwerktechnikfirma der Meinung sind, die „Ferenjie“ (Ausländer) sind zu unsportlich und sollten öfter mal ein wenig laufen, damit das Internet wieder funktioniert, von dem sie ja so abhängig sind … *g*

Langano

Am Wochenende waren wir am Lake Langano.Der sieht zwar ziemlich schmutzig aus (braun, ein bisschen wie Tee), ist aber einer der wenigen Seen Äthiopiens in denen man schwimmen kann, da die meisten anderen mit Krankheitserregern verseucht sind.

Gewohnt haben wir in einer ziemlich neuen, ziemlich teuren Lodge-Anlage mit vielen kleinen Doppel-Häuschen (wir hatten beide Hälften) .

Die Zimmer waren (wirklich) sehr sauber, auch diverse Insekten haben sich dort sehr wohl gefüllt 🙂

Die Betten für die Kinder

Wasserrutsche (sehr genial)

Abends am Strand

“Unser” Haus

Ganz schön große Heuschrecke (?)

Blick auf den Strand

Ziege trinkt Wasser

noch ein Tier

Lecker Rohfleisch

Hotel-GartenGestern und heute war ich in Adama und hatte ein Gespräch mit dem ITC-Leiter der Universität Adama. Weil ich schonmal da war, konnte ich mich natürlich auch gleich noch um die Computer im dortigen Büro unserer Firma kümmern 🙂 Leider war das nicht so einfach, da von ca. 16-20Uhr in vermutlich der gesamten Stadt (ca. 200.000 Einwohner) ein Stromausfall war. Besonders nach Sonnenuntergang war das doch ein sehr interessantes Gefühl an der (bis auf einige Hotels mit Diesel-Generator) völlig dunklen Hauptstraße entlang zu laufen.

Metzgerei

Heute wurde ich dann noch in ein ziemlich bekanntes äthiopisches Restaurant eingeladen. Wobei es sich eigentlich um eine Metzgerei handelt in der es im Grunde nur zwei Dinge gibt: Raw-Meat und gegrilltes Fleisch (Tibs) mit Injerra. Wir haben uns dann (mir zuliebe) für Tibs entschieden. Rohfleisch ist wirklich nicht mein Fall, auch wenn es hier als absolute Delikatesse gilt und nur den Reichen bzw. zu besonderen Anlässen serviert wird.

Also ich Fleisch ja möglichst so, dass man nicht mehr erkennt, dass es mal gelebt hat (z.B. in Burger-Form), aber hier geht eben nichts über Frische…

SoftModem: Aufgegeben!

Okay, das größte Problem unter Linux sind natürlich nach wie vor die Treiber.

Ich habe hier nun 1-2 Wochen lang versucht das im Toshiba Tecra Satallite Pro A120 eingebaute Software-Modem unter Ubuntu Linux zum laufen zu bekommen. Ein Erfolg wäre schon ganz gut gewesen, da wie hier einige Notebooks dieses Typs haben und mit Linux verwenden wollen.

Das Problem bei so genannten Software-Modems ist, dass eigentlich gar kein richtiges Modem eingebaut wird, sondern im Grunde nur der Anschluss für die Telefondose, weil das natürlich günstiger ist. Die eigentliche Modem-Arbeit erledigt dann z.B. der Prozessor in dem er die typischen Modem-Töne selbst generiert. Bei heutigen Prozessoren ist das auch gar kein Problem – vor allem, wenn man das Modem selten (oder nie *g*) benutzt.

Hier in Äthiopien gibt es allerdings nur Modem oder DSL Zugänge. DSL Zugänge sind extrem teuer und so bleibt bei den Außenstellen meiner Firma nur eine Analog-Modem-Leitung.

eine Auswahl an PCMCIA Modems

Da die Modem-Hersteller gewöhnlich nur Windows-Treiber beilegen, muss die ganze aufwendige Modem-Simulier-Arbeit unter Linux neu programmiert werden. Glücklicherweise haben dies schon fleißige Menschen getan und somit hätte das Modem in unseren Notebooks eigentlich funktionieren sollen.

Teilweise hat es das auch – immerhin war es relativ einfach möglich, Nummern zu wählen. Allerdings konnte das CARRIER-Signal vom Provider irgendwie nicht erkannt werden. Möglicherweise liegt das auch an der etwas schlechten Qualität der äthiopischen Telefonleitung.

In unserer Verzweiflung bin ich dann mit einem Kollegen losgezogen, eine Auswahl an richtigen Laptop-Modems für Testzwecke zu besorgen. Im Gegensatz zu den USB Stick Mustern ist dieses Foto hier „echt“.


Great Ethiopian Run

Die Äthiopier sind ja im allgemeinen ein sehr lauf begeistertes Volk. Wenn man aus irgendwelchen abstrusen Gründen hier mal sehr früh auf der Straße unterwegs ist, sieht man überall Leute trainieren, ob alleine oder in kleinen Gruppen. Als wir nach Debre Libanos gefahren sind, sind sogar Sportler am Straßenrand den Berg hochgelaufen, der selbst für den Bus nicht ganz so einfach zu bewältigen war.

Menschenmeer, relativ kurz nach dem Start

Heute war nun also der Great Ethiopian Run, welcher eigentlich schon zum äthiopischen Jahrtausendwechsel im September stattfinden sollte. Oder möglicherweise war dieser Lauf heute sowieso schon geplant und der Lauf an Silvester wurde nur ersatzlos gestrichen – so genau weiß ich das jetzt gar nicht.

Abkühlung Zwischendurch

Nach etwa dreiviertel der Strecke von 10 km gab’s dann eine Wasserfontäne über die halbe Straße zur Abkühlung – natürlich samt Teddy Afros Milleniumshit in Endlosschleife 🙂 Entsprechend schlecht hat sich das ganze dann natürlich auf die Zeit ausgewirkt.

Das ganze glich sowieso eher einem Spaziergang als einem Great-Run, was aber auch ganz gut war, da ich mich natürlich nie überwinden konnte morgens um 6 zwecks Training aufzustehen. Und getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ hat sowieso jeder der das Ziel irgendwann erreicht hat, eine Medaille bekommen.

Naja .. ne kleine Schafsherde eben

Natürlich ist ein Great Run (genau wie stark befahrene Landstraßen) überhaupt kein Grund dagegen, ne Viehherde über die Straße zu treiben. Leider war natürlich zur Teilnahme das offizielle gelbe T-Shirt nötig und es gab für die wohl leider keine Medaille. Schade eigentlich.

cooles Kondom

ganz kurz vorm Ziel

Betriebsausflug

Gestern war ein Großteil der Belegschaft beim großen Betriebsausflug. Das Ziel wurde im Vorfeld bereitgehalten, so dass kaum jemand wusste, wo es hin geht. Zugegebenermaßen hätte mir die Infomartion, wo es hingeht vermutlich auch nicht sehr viel weitergeholfen. Klar war nur das es 2-3h Fahrt von Addis aus war.

Wegweiser zur Debre Libanos Kirche

Die Überraschung war jedenfalls eine angenehme: Es ging nach Debre Libanos in den „Ethio-German Park“ – eine Art Hotel, die – so weit ich das mitbekommen habe – von einem Deutsch-Äthiopier betrieben wird. Sie liegt ziemlich nah am Canyon eines Ablegers des Blauen Nils. Die Aussicht von dort aus ist völlig unbeschreiblich und mit Fotos auch kaum konservierbar.

Japanisch-Äthiopischer Foto-Punkt… oder Denkmal?

Das Tagesprogramm war weitgehend frei bleibend.. wir sind dann zu den nahe gelegenen Wasserfällen und noch etwas gewandert und haben die Debre Libanos Monastery besichtigt. „Debre“ entspricht übrigens „Sankt“, was erklärt wieso hier so viele Orte „Debre ….“ heißen.

eine Kakteenart ?

ziemlich winzige Kollegen

Kaktus

Blick ins Tal

Airtime

Mein Fuß in der Falle

Portugiesische Brücke

Debre Libanos

Internet mal wieder…

Wir hatten heute früh eine Konferenz und nach der Rückkehr ins Büro ging die Internetverbindung mal wieder nicht. Problem heute: In dem Stockwerk in dem der Router steht, ist kein Strom. In diesem Stockwerk allerdings schon.

Also habe ich eine UPS (Unabhängige Stromversorgung durch Akku) hoch getragen und angeschlossen – bin ja mal gespannt wie lange der Akku hält. Sollte aber ne Weile funktionieren, da die UPS bei 250 Watt 20 Minuten durchhalten soll und zwei Internetrouter und ein  Netzwerksswitch wesentlich weniger Strom verbrauchen sollten.

OLPC

Drittklässler vor E-Learning Programm Heute Nachmittag war ich zusammen mit einigen Praktikanten des OLPC-Projektes hier in Äthiopien an einer Primary School in Addis in der die (momentan noch Beta 2) erprobt werden. In einer dritten Klasse wurde die Benutzung dieser Laptops zum E-Learning unterrichtet. Es wurden also – so weit ich das verstanden habe (es war eben alles auf Amharisch, das kann ich nicht lesen) noch keine konkreten Inhalte vermittelt, sondern die Kinder an die Bedienung der Laptops herangeführt. In der E-Learning Software mussten z.B. beliebige Wörter markiert und verändert werden.

Künftig sollen (teure?) Schulbücher wohl weitestgehend dadurch ersetzt werden. Der Laptop ist aber definitiv keine reine E-Learning-Material-Anzeigeeinheit 🙂  sondern hat eine Webcam und bietet natürlich auch Textverarbeitung, Kommunikationssoftware usw.

Klasse

Laptop beim Hochfahren
Die Stromversorgung ist nicht sonderlich Robust – die Laptops dagegen schon, allerdings machen die Touchpads wohl hin und wieder noch Probleme.

Stromversorgung

Stromversorgung - 2

Auf dem Schulhof ist man als Weißer und mit Digitalkamera die absolute Attraktion 😉

Draußen auf dem Schulhof